Die Entwicklung der Marktdaten zeigt in die richtige Richtung: Insbesondere bewegen sich die Zinsen der 10-jährigen Staatsanleihen schon seit September 2022 seitwärts, obwohl die Notenbanken seitdem weitere Zinsanhebungen vorgenommen und angekündigt haben. Die Marktteilnehmer gehen offensichtlich von einem baldigen Ende der Zinsanhebungen durch die Notenbanken aus. Auch wenn ich mich hier wöchentlich wiederhole: Sollten sich die Marktteilnehmer irren und insbesondere die Fed ihre restriktive Geldpolitik unvermindert fortsetzen, würden die positiven Trends der Aktienmärkte im Keim erstickt werden. Am kommenden Mittwoch findet die nächste Zinsentscheidung der Fed mit anschließender Pressekonferenz um 20.00 Uhr unserer Zeit statt – danach sind wir schlauer.

Neben dem S&P 500 bewegen sich die meisten wichtigen Indizes oberhalb des SMA 200, also in einem Aufwärtstrend. Die Rohstoffpreise haben sich stabilisiert oder sinken tendenziell. Der Volatilitätsindex VIX notierte am Freitag bei rund 18,5 Punkten. Das ist ein relativ niedriger Wert, der anzeigt, dass die Unsicherheiten aus den Aktienmärkten weichen.

Die nächste Hürde des S&P 500 ist der Widerstandsbereich bei 4100 Punkten. Wird dieser signifikant überwunden, bestätigt das den im Chart eingezeichneten Aufwärtstrend. Das letzte noch ausstehende Kaufsignal wäre das Golden Cross, wenn also der SMA 50 den SMA 200 von unten durchkreuzt.

Die Aktienmärkte steigen trotz geopolitischer und zinspolitischer Unsicherheiten. Das ist allerdings typisch: Häufig zittern sich die Kurse trotz Unsicherheiten nach oben. Sobald alle Ampeln auf Grün stehen, kaufen dann auch die Marktteilnehmer, die bis dahin an der Seitenlinie standen, was zwar einerseits zu großen Bewegungen führt, aber andererseits nicht selten die letzte Phase der Hausse einläutet.