In der vergangenen Handelswoche wurden die Inflationsdaten der USA für März 2023 gemeldet. Im Jahresvergleich ging die Inflation auf 5 Prozent zurück, noch im Februar betrug sie 6 Prozent. Das hat die Aktienmärkte beruhigt und beflügelt. Sämtliche Ampeln an den Aktienbörsen stehen nun auf Grün:
Die Zentralbanken haben ihren Zinserhöhungszyklus zwar noch nicht beendet, aber seit Beginn des Jahres fallen in den USA und in anderen Ländern die Zinsen der 10-jährigen Staatsanleihen. Künftige Zinssenkungen werden also bereits eingepreist. Nur die kurzfristigen Zinsen befinden sich noch in einem Aufwärtstrend. An den Rohstoffmärkten herrscht entspannte Ruhe, wobei der Goldpreis ein langfristiges Kaufsignal ausgelöst hat. Ein steigender Goldpreis ist häufig der Vorbote für steigende Rohstoffpreise und damit für eine steigende Inflation. Der Volatilitätsindex VIX, der an den Aktienmärkten als „Angstbarometer“ gilt, ist mit 17,07 Punkten deutlich unter den Durchschnittswert von rund 20 gerutscht. In Zeiten steigender Aktienkurse ist die Volatilität regelmäßig gering. Darüber hinaus steigen die Aktienindizes weltweit.
Der Chart zeigt die Entwicklung des S&P 500 seit Jahresbeginn: Exemplarisch wird der als Kerzenchart dargestellte S&P 500 im Vergleich zu dem Euro Stoxx 50 (der sich aus den größten 50 Unternehmen des Euroraums zusammensetzt), dem japanischen Nikkei 225 und dem FTSE 100 aus Großbritannien dargestellt. Obwohl der US-amerikanische S&P 500 als Leitindex gilt, hinkt er anderen Indizes noch hinterher. Der nächste Widerstand befindet sich im Bereich von 4200 Punkten, den es zu überwinden gilt.
Auch wenn die Finanzdaten grünes Licht für steigende Kurse geben, verstummen manche Crashpropheten nicht und sagen eine weltweite Rezession und riesige Kursabschläge voraus. Selbst das ist ein gutes Zeichen. Denn gesunde Börsen zittern sich nach oben. Wenn irgendwann alle Marktteilnehmer von steigenden Kursen ausgehen, sind auch alle investiert und die Käufer in der Minderheit, dann wird die Hausse, die im Moment erst am Anfang zu stehen scheint, wieder enden. Bis dahin lässt sich viel Geld an der Börse verdienen. Im Jahr 2022, bei fallenden Aktienkursen und hoher Inflation, war es ein Erfolg, die Kaufkraft zu erhalten. Jetzt, bei steigenden Aktienmärkten und sich abschwächender Inflation, geht es wieder darum, höhere reale Renditen zu erzielen. Long-Positionen in internationalen Aktien mit hoher relativer Stärke und Short Puts „At-The-Money“ in den Basiswerten internationaler Indizes und ausgewählter Einzelwerte sollten zu entsprechenden Erfolgen führen.