Am Mittwochabend war es so weit: Die US-amerikanische Notenbank Fed beließ die Zinsen wie erwartet in der Spanne 5,25 bis 5,50 Prozent. Einen Dämpfer bezüglich der Zinssenkungserwartungen gab es dann jedoch in der Pressekonferenz. Der Fed-Chef Jerome Powell machte deutlich, dass es sich nur um eine Zinspause handeln würde und eine weitere Zinsanhebung erforderlich werden könnte. Außerdem würden die Zinssenkungen im Jahr 2024 deutlich geringer ausfallen als bisher angedacht.
Da sich fallende Zinsen positiv und steigende Zinsen negativ auf die Aktienkurse auswirken, reagierten die Aktienmärkte enttäuscht.
Der Leitindex S&P 500 durchbrach den oberen Unterstützungsbereich, der nun einen Widerstandsbereich darstellt, nach unten. Kurz darauf fiel der steilere Aufwärtstrend. Am Donnerstag eröffnete der Handel mit einem Gap nach unten, das den kurzfristigen Abwärtstrend bestätigt, um am Freitag in der Nähe des stärkeren Unterstützungsbereichs bei 4.330 Punkten zu schließen.
Betrachtet man die Dynamik, mit der es abwärtsging, stehen die Chancen nicht gut, dass sich die Kurse in diesem Bereich halten können. Fallen die Kurse weiter, sollte die Korrektur spätestens am eingezeichneten übergeordneten Aufwärtstrend, am SMA 200 und am unteren Unterstützungsbereich enden, damit der übergeordnete Aufwärtstrend intakt bleibt.
Die Finanzmarktdaten sind weiterhin keine Unterstützung für die Kurse: Die Kapitalmarktzinsen der 10-jährigen Staatsanleihen steigen wieder, der Volatilitätsindex VIX ist innerhalb einer Woche von 13 Punkten auf 17 Punkte gesprungen, was die Unsicherheit der Marktteilnehmer widerspiegelt. Nur an den Rohstoffmärkten haben sich die Preise leicht stabilisiert, wobei es noch zu früh ist, von einer Trendwende zu sprechen. Schließlich könnte die für Aktien günstigere Saisonalität anfangen zu stützen.
Die beiden Monate August und September haben wieder einmal ihren Ruf bestätigt, schwache Börsenmonate zu sein. Immerhin steht bereits der Oktober in den Startlöchern.
