Vergangenen Freitag ist es passiert: Der Leitindex S&P 500 hat den seit Oktober 2022 bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen und dabei auch die 200-Tage-Linie, den SMA 200, von oben nach unten durchkreuzt. Charttechnisch sind das Verkaufssignale.
Wie steht es um die Rahmenbedingungen? Unter den Marktteilnehmern wächst die Befürchtung, die Kapitalmarktzinsen könnten weiter steigen und länger oben verweilen, als es noch vor wenigen Wochen erwartet wurde. Steigende Kapitalmarktzinsen führen häufig zu fallenden Aktienkursen. Der Volatilitätsindex VIX ist auf 21,71 Punkte angestiegen, um rund 20 Prozent innerhalb einer Woche, was eine erhebliche Unsicherheit unter den Aktienhändlern signalisiert.
Was passiert als Nächstes? Geht es mit den Kursen nun steil abwärts? Ich denke nicht. Im Bereich zwischen 4100 und 4200 Punkten liegt ein sehr starker Unterstützungsbereich. Dieser sollte in der kommenden Woche halten. Langfristige Investoren suchen bereits nach Einstiegsgelegenheiten. Charttechnisch ist die Zeit reif für eine Gegenbewegung. Sollte der S&P 500 jedoch auch signifikant unter die 4100 Punkte brechen, müsste man die aktuelle Abwärtsbewegung als Baisse bezeichnen.
Spätestens dann sollten Aktientrader bei ausgewählten Einzeltiteln auf fallende Kurse setzen. Ich persönliche warte noch ab, was jetzt am Unterstützungsbereich passiert und setze meine bisherigen, sehr erfreulichen Jahresgewinne lieber nicht aufs Spiel. Neben Aufwärts- und Abwärtstrends kommen auch Seitwärtsbewegungen vor. Möglicherweise steht eine solche (unter Umständen mit starken Schwankungen) unmittelbar bevor.