Mit einem Gap, also einem Fortsetzungsmuster, das den bisherigen Trend bestätigt, setzte der S&P 500 am Mittwoch seinen Höhenflug fort. Bisher steht der US-amerikanische Aktienindex damit ziemlich alleine da – an den meisten internationalen Aktienbörsen ging es leicht abwärts. Die Stimmen, die den Aktienmarkt und insbesondere den US-amerikanischen für überbewertet halten, werden immer lauter.

Gestützt wird der Akteinmarkt durch die Marktdaten, insbesondere sind die Zinsen rückläufig. Charttechnisch hat sich der Aufwärtstrend nach der Überwindung des bisherigen Hochs am eingezeichneten oberen Unterstützungsbereich fortgesetzt, auch wenn die Kurse zunächst in den Bereich der oberen oder sogar der darunter liegenden Unterstützung zurückfallen könnten. Auch das Sentiment steht steigenden Aktienkursen nicht im Weg: Der Fear & Greed Index steht mit 38 Punkten auf „Furcht“ – von Euphorie ist an den Märkten keine Spur. In einem solchen Umfeld zittern sich die Kurse gerne nach oben.

Haussen dauern oft länger an, als man sich das während des Verlaufs vorstellen kann und sie führen nicht selten in ungeahnte Höhen. Wer jetzt Kasse macht, kann viel Geld liegen lassen. Ein Ausstieg aus dem Aktienmarkt oder eine Absicherung lohnen sich meistens erst dann, wenn der Chart eine bestätigte Trendwende anzeigt. Diese wird kommen. Vielleicht bereits in der kommenden Woche – aber vielleicht auch erst, nachdem die Kurse weitere 10, 15 oder 20 Prozent gestiegen sind. Wer im US-Dollar-Raum auf Nummer sicher gehen möchte, kann mit US-Anleihen bei sehr geringem Risiko über 4 Prozent erzielen. Im Vergleich zu durchschnittlich risikoreichen 7-8 Prozent mit Aktien ist das eine echte Alternative.

Dennoch stehen die Chancen gut, dass das bisherige Allzeithoch im S&P 500 aus der vergangenen Woche in diesem Jahr noch mehrfach übertroffen wird.