In der vergangenen Handelswoche ist der S&P 500 die dritte Woche in Folge geklettert. Von den letzten acht Handelswochen konnte er sieben mit Gewinn beenden. Die Hausse scheint unaufhaltsam zu sein. Wie entwickeln sich die Aktienmärkte im Sommer 2024?
Die Effekte der Saisonalität lassen sich mit sog. saisonalen Charts abbilden. Hiervon gibt es jedoch viele mit jeweils unterschiedlichen Aussagen, je nach Zeitraum und Index. In manchen Charts lassen sich für den Juni bis einschließlich Oktober eine Schwäche der Aktienmärkte ablesen, insbesondere wenn der Oktobercrash von 1987 eingeflossen ist. Für die letzten 20 gilt jedoch im Leitindex S&P 500, dass im Durchschnitt lediglich die Monate August und September im Minus endeten.
An der Börse spielen selbsterfüllende Prophezeiungen eine gewisse Rolle – es ist also gut möglich, dass die Aktienkurse im Sommer nicht mehr stark anziehen und am Ende des Sommers korrigieren werden. In Europa geben sie bereits seit ein paar Wochen nach.
Im S&P 500 sieht es charttechnisch so aus, dass in der nächsten Handelswoche das eingezeichnete Gap zumindest getestet werden sollte, vielleicht auch geschlossen wird. Der weitere Verlauf hängt dann davon ab, ob die obere Unterstützung hält.
Das Gesamtbild für die mittelfristige Sicht ist nach wie vor positiv: Stabile, tendenziell fallende Rohstoffpreise, tendenziell fallende Zinsen stützen die Märkte. Charttechnisch ist der langfristige Aufwärtstrend nicht in Gefahr. Auch das Sentiment signalisiert noch Luft nach oben. Die Aktienmärkte werden im Sommer 2024 keine großen Sprünge machen. Derzeit sieht es so aus, dass mögliche Rückgänge kein Ende der Hausse, sondern ein Anlauf für weitere Kurssteigerungen ab Oktober sein dürften.