Am Freitag wurden in den USA die Arbeitsmarktdaten für den Juli veröffentlicht. Sie sind deutlich schwächer ausgefallen als erwartet. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,3 Prozent. Prognostiziert wurden wie im Vormonat 4,1 Prozent. Normalerweise sind solche Zahlen nicht der Rede wert, weil sie meistens nur einen sehr geringen Einfluss auf die Aktienkurse haben. Oft verhält es sich sogar so, dass die Kurse bei schwächeren Arbeitsmarktdaten steigen, weil sie den Zentralbanken die Argumente für Zinssenkungen liefern. Nach dem starken Kursanstieg der vergangenen Monate suchten die Marktteilnehmer jedoch einen Grund, Kasse zu machen und nahmen am Freitag verstärkt Gewinne mit, was zu einer dynamischen Korrektur an den Aktienmärkten führte.
Im September wird nun allseits eine erste Zinssenkung erwartet. Die nächste Sitzung der Federal Reserve findet am 18.09.2024 statt. Die Kapitalmarktzinsen haben eine Zinssenkung bereits vorweggenommen. Innerhalb einer Woche sind die Zinsen der 10-jährigen US-Anleihen von 4,20 auf 3,82 Prozent gefallen.
Charttechnisch sind die meisten Aktienindizes stark angeschlagen. Saisonal befinden wir uns mitten in den statistisch schwachen Börsenmonaten August und September. Der Volatilitätsindex VIX ist auf 23 Punkte hochgeschnellt. Die Marktteilnehmer sind also verunsichert. Stillhalter erhalten mit Short Puts wieder ordentliche Prämien – bei entsprechend höherem Risiko.
In den kommenden Handelstagen ist eine Gegenbewegung zum Abverkauf am Freitag durchaus möglich. Entscheidend für den Leitindex S&P 500 wird jedoch sein, ob die im Chart eingezeichnete untere Unterstützung bei 5270 Punkt hält. Wenn nicht, dürfte die Korrektur weiter an Dynamik gewinnen.