Morgen, am 01. Mai, ist die Börse in Deutschland geschlossen, in Tokio und in den USA haben sie geöffnet.
Die drängendste Frage ist, ob die Rettung der First Rebublic Bank gelingt oder ob diese wie die die Silicon Valley Bank zumindest teilweise abgewickelt werden muss. Außerdem stehen zwei Zinsentscheidungen an: Die US-Notenbank Fed tagt am Mittwoch, die EZB einen Tag später am Donnerstag. Während die Fed die Zinsen wohl um weitere 0,25 Prozentpunkte anheben wird, gehen die Marktteilnehmer von einer Zinserhöhung der EZB von 0,25 oder von 0,5 Prozentpunkten aus.
Der Chart zeigt, wie der Leitindex S&P 500 an den Widerstandsbereich bei 4200 Punkten herangelaufen ist. Um den Aufwärtstrend zu bestätigen, muss er das alte Zwischenhoch von Anfang Februar bei 4200 Punkten überwinden.
Zwar wirken sich die Zinsanhebungen schon längere Zeit nicht mehr auf die Marktzinsen aus (die bewegen sich für 10-jährige US-Staatsanleihen bei 3,5 Prozent, während die Fed den Leitzins auf 4,75-5,00 Prozent festgelegt hat), jedoch würde es die Marktteilnehmer voraussichtlich verunsichern, wenn die Fed am Mittwoch noch immer kein nahendes Ende der Zinsanhebungen signalisieren würde. Immerhin schwelt noch eine Bankenkrise, wie es der Run auf die First Republic Bank zeigt. Mit steigenden Zinsen fallen die Anleihekurse, was zu einer sinkenden Liquidität bei den Banken führt und die Bankkunden weiter verunsichert. Eine Finanzkrise wäre wesentlich gefährlicher als die aktuelle Inflation.
Überwindet der S&P 500 allerdings den Widerstand bei 4200 Punkten, dann dürfte der Aktienmarkt durch aufkommenden Kaufdruck rasch steigen.