Diesmal folgt nur eine kurze Stellungnahme zum Geschehen an den Finanzmärkten. Alles ist offen und alles ist möglich: von einer sich anbahnenden Weltwirtschaftskrise bis hin zum Ende der Korrektur, weil wir die Tiefstände an den Aktienmärkten bereits gesehen haben könnten. Die Globalisierung hat zu Wohlstand in der ganzen Welt geführt. Trumps Zollvorstellungen hingegen können nicht funktionieren. Würden diese umgesetzt werden, würden sich etliche Produkte wie etwa das iPhone so sehr verteuern, dass die US-Amerikaner es woanders kaufen müssten, beispielsweise in Kanada. Daher sind die meisten angekündigten Zölle bereits wieder ausgesetzt. Dieses unberechenbare Vorgehen ist so chaotisch, dass es die Marktteilnehmer stark verunsichert. Noch niemals wurden Lieferketten derart mutwillig zerstört – auch diesmal scheint es unwahrscheinlich. Wie es weitergeht, ist ungewiss. Chaos an den Finanzmärkten lassen die Börsen Achterbahn fahren. Auch wenn es solche politischen Eingriffe wohl noch nicht gab, sind der Investor und der Trader alles andere als hilflos – das Instrument der Stunde ist die Charttechnik, die das Verhalten aller Marktteilnehmer aufzeichnet und auswertbar macht.

Der Chart zeigt den S&P 500, der schon aufgrund seiner Marktkapitalisierung noch immer als Leitindex der weltweiten Aktienmärkte angesehen werden muss. Jede Kerze beschreibt die Entwicklung einer Handelswoche. In der letzten Handelswoche sind die Kurse am Unterstützungsbereich abgeprallt und zurück in den Widerstandsbereich gelaufen. Einzig entscheidend ist, welcher Bereich zuerst fällt oder überwunden wird. Das Death Cross, das am Freitag vollendet wurde, ist ein mächtiger Vorbote für weiter fallende Kurse. Andererseits gab es auf Wochenbasis eine starke Gegenbewegung nach oben, eine Kerze mit einem ausgeprägten langen grünen Körper. Die Abwärtsdynamik hat nachgelassen. Auch die Volatilität ist schon stark zurückgegangen. In der letzten Woche habe ich als Trader erste Positionen auf steigende Kurse eröffnet und teilweise mit beachtlichen Gewinnen wieder geschlossen. Trader finden derzeit ihr Eldorado. Aber auch Investoren, die scheinbar stur in Sparpläne investieren, werden zu den Gewinnern gehören. Ein Kaufsignal liegt jedoch nicht vor, charttechnisch weder auf Wochenbasis noch auf Tagesbasis. Selbst das eingezeichnete Worst Case Szenario kann bei diesem Finanzmarktchaos inzwischen als beinahe als optimistisch bezeichnet werden.
Sollte das Chaos an den Finanzmärkten der Ordnung weichen, dürfte es rasch aufwärtsgehen. Bleibt es chaotisch, sind noch sehr viel tiefere Kurse möglich.