In der vergangenen Handelswoche gab der Leitindex S&P 500 knapp ein Prozent nach. Ist das nun der Beginn einer Korrektur? Wie schon mehrfach beschrieben, sind die Aktienmärkte seit Jahresbeginn ohne Korrektur aufwärts marschiert. Exemplarisch am Chart des S&P 500 kann man sehen, wie weit sich die Aktienmärkte inzwischen vom gleitenden Durchschnitt der 200-Tage-Linie entfernt haben. Noch immer notiert der S&P 500 mehr als 12 Prozent oberhalb des SMA 200. Selbst kleine Unsicherheiten führen in einem solchen Umfeld schnell zu einer Korrektur.
Setzt sich die Korrektur fort? In den USA kamen in der letzten Woche Zweifel auf, ob die Zinssenkungserwartungen tatsächlich berechtigt sind. Es wurden Bedenken laut, dass angesichts der robusten Konjunktur in diesem Jahr womöglich statt der erwarteten drei Zinssenkungen keine einzige vorgenommen werden könnte. Tatsächlich ist nicht nur die Konjunktur robust, auch die Rohstoffpreise ziehen an. Der S&P GSCI Index, der nun bei rund 602 Punkten steht, hat in der vergangenen Woche ein Kaufsignal ausgelöst. Steigende Rohstoffpreise wirken sich mit einer gewissen Zeitverzögerung inflationär aus und umgekehrt. Je höher die Inflation, desto höher die Zinsen. Geht die Korrektur also weiter?
Diese Frage nach dem Fortgang der Korrektur lässt sich kaum beantworten. Bisher hat der S&P 500 lediglich den steilen Aufwärtstrendkanal verlassen, der einige Monate lang intakt blieb. In Haussen deuten sich manchmal Korrekturen an, die dann jedoch ausbleiben. Andererseits wäre es regelrecht wünschenswert, wenn die Aktienmärkte einmal ausatmen würden, damit diese nicht in eine Fahnenstange laufen. Trader sollten je nach Strategie abwarten, ebenso Investoren mit dem Aufbau neuer Positionen auf steigende Kurse.
Ob wir in der vergangenen Handelswoche tatsächlich den Beginn einer Korrektur gesehen haben, werden die kommenden Handelstage zeigen.