Am kommenden Dienstag sind Wahlen in den USA. Die noch offene und spannendste Frage lautet: Wer wird Präsident? Wird es Donald Trump, drohen Import-Zölle, die für den Welthandel schädlich sind und die Inflation in den USA anheizen. Wird es Kamala Harris, drohen höhere Besteuerungen der US-Unternehmen und vermehrte Regulierungen.
Wie man es auch dreht und wendet – die Marktteilnehmer sind nervös. Den Börsen stehen eine Woche der Unsicherheit bevor. In der vergangenen Handelswoche ging es bereits abwärts, die zweite Woche in Folge.
Der Chart zeigt den Leitindex S&P 500 auf der Basis sog. Wochenkerzen. Eine Kerze stellt eine Handelswoche dar. Die obere Unterstützung bei 5.770 Punkten hat nicht gehalten. Nun steuern die Kurse auf die untere Unterstützung bei 5.670 Punkten zu. Solange das Zwischentief bei 5.400 Punkten nicht unterschritten wird, bleibt der übergeordnete Aufwärtstrend technisch intakt.
Doch wie sehen die Rahmenbedingungen aus? „Politische Börsen haben kurze Beine“, heißt es. Das stimmt auch, solange die politischen Einschnitte nicht gravierend sind. Die Zinsen in den USA sind weiterhin auf dem Vormarsch. Das könnte mit den Inflationsängsten der Marktteilnehmer wegen möglicher Import-Zölle zusammenhängen. Der breite Rohstoffmarkt hingegen befindet sich noch in einem Abwärtstrend – keine Inflationsgefahr von dieser Seite. Auch die Saisonalität stimmt: Die Monate November und Dezember sind statistisch hervorragende Monate für die Aktienmärkte.
Es bleibt die Unsicherheit des Ausgangs der Wahlen in der kommenden Börsenwoche. Entscheidend wird sein, dass die Ergebnisse kurz nach dem kommenden Dienstag feststehen und es keine wie auch immer geartete Hängepartie gibt, damit die noch bestehenden Unsicherheiten ein Ende haben und die Börsen wieder ihren gewohnten Gang aufnehmen können.