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Gegenbewegung oder Trendwende an den Aktienmärkten?

In der vergangenen Handelswoche ging es an den Aktienmärkten an jedem einzelnen Handelstag aufwärts. Ist das bereits die Trendwende oder handelt es sich lediglich um eine Gegenbewegung?

S&P 500 mit eingezeichneten charttechnischen Signalen

Der Leitindex S&P 500 ist am Unterstützungsbereich abgeprallt und bis zum Mittwoch an den SMA 200 herangelaufen. Dann erfolgte in den USA die Zinsentscheidung der Fed, die den Leitzins zum zweiten Mal infolge bei 5,25 bis 5,50 Prozent unverändert ließ. Am Donnerstag eröffnete der Handel mit einem bullishen Gap, der S&P 500 überwand den SMA 200, um dann am Freitag wiederum mit einem Gap nach oben zu eröffnen und über dem SMA 50 zu schließen. Gaps bestätigen die Kursrichtung.

Der Leitzins in den USA befindet sich auf dem höchsten Stand seit 2001. Allerdings erhöhte die Fed diesen Zins nun bereits seit Juli nicht mehr. Unter den Marktteilnehmern wächst die Erwartung, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte. Die Kapitalmarktzinsen der 10-jährigen Staatsanleihen fielen innerhalb von einer Woche von 4,91 Prozent auf 4,51 Prozent um 0,4 Prozentpunkte. Sinkende Zinsen wirken sich positiv auf die Aktienmärkte aus.

In der vergangenen Handelswoche zeigten sich die Aktienmärkte außergewöhnlich robust. Eine Gegenbewegung hatte ich erwartet, eine so hohe Dynamik allerdings ist selten. Dennoch kann man noch nicht von einer Trendwende sprechen. Hierfür müssen die Kurse den eingezeichneten Widerstand bei 4.400 Punkten überwinden sowie die rote Abwärtstrendlinie.

In einem wahrscheinlichen Szenario kommen die Kurse zunächst etwas zurück, um den starken Anstieg der vergangenen Woche zu verdauen. Danach könnte der S&P 500 den Versuch unternehmen, den Widerstand und die Abwärtstrendlinie zu überwinden. Ob die Gegenbewegung der letzten Handelstage womöglich der Beginn einer Trendwende ist, wird sich dann herausstellen.