Vergangenen Mittwoch senkte die US-Zentralbank Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Wie schon in den vergangenen Monaten stiegen die Kapitalmarktzinsen weiter an. 10-jährige Staatsanleihen notieren in den USA wieder bei 4,51 Prozent. Die Marktteilnehmer waren enttäuscht, weil die Fed den Ausblick auf weitere Zinssenkungen im Jahr 2025 eintrübte. Diese werden wohl geringer ausfallen, als bisher in Aussicht gestellt wurde. An den Aktienmärkten wurde Kasse gemacht. Ist die Hausse vorbei?
Der Chart zeigt den Leitindex S&P 500. Ein Aufwärtstrend ist von steigenden Hochs und steigenden Tiefs gekennzeichnet. Wird das vorangegangene Tief unterschritten, bricht der Trend. Die drittletzte Kerze mit dem großen roten Körper zeigt den Handelsverlauf am Mittwoch. Die Kurse fielen unter den SMA 50 und näherten sich dem vorangegangenen Tief bei 5.850 Punkten an. Am Freitag wurde dieses Tief bei der Eröffnung kurz unterschritten – signifikant ist das noch nicht. Ob die Hausse zunächst vorbei ist oder sich fortsetzt, hängt also davon ab, ob das bisherige Zwischentief bei 5.850 Punkten hält oder nicht.
Fundamental haben sich die Rahmenbedingungen aufgrund der steigenden Kapitalmarktzinsen eingetrübt. Auch der Zinsabstand zwischen den US-Zinsen und den Zinsen der Euro-Staaten steigt, wodurch der US-Dollar gegenüber dem Euro stärker wird. Ein starker US-Dollar hat überwiegend positive Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Der Fear and Greed Index steht auf „Fear“. Die Marktteilnehmer wurden also aufgeschreckt – allerdings stirbt eine Hausse in der Euphorie und nicht in der Angst. Die größte Gefahr für die Hausse liegen in den steigenden US-Zinsen, wobei in einer denkbaren Trendwende nun auch eine positive Überraschung für 2025 liegen könnte.
Die kommenden Handelstage werden zeigen, ob es sich am vergangenen Mittwoch lediglich um eine Korrektur der Aufwärtsbewegung handelte oder ob das Ende der Hausse eingeläutet wurde.