In der 46. Handelswoche des Jahres 2024 korrigierten die Aktienmärkte. Nach der Rally infolge der US-Wahlen ist das bisher als eine ganz normale Korrektur zu werten, sofern diese Abwärtsbewegung in der neuen Woche ihren Boden findet. Doch wie gut stehen die Chancen für eine Jahresendrally 2024? Statistisch steigen die Aktienkurse zum Jahresende, was als Jahresendrally bezeichnet wird. Insbesondere steigen die Kurse in den letzten 5 Handelstagen des Jahres, wobei der November und der Dezember allgemein starke Aktienmonate sind und der Begriff Jahresendrally häufig in Bezug auf diese Monate verwendet wird.
Jede Kerze stellt den Tagesverlauf des US-amerikanischen Leitindex S&P 500 dar. An den letzten beiden Handelstagen am Donnerstag und am Freitag ging es dynamisch abwärts. Die besten Chancen auf eine Jahresendrally bestehen, wenn der übergeordnete Aufwärtstrend hält. Dafür sollten die Kurse spätestens am oberen Unterstützungsbereich drehen, also bei 5.760 Punkten. Charttechnisch ist der weitere Verlauf offen, noch hat die Korrektur Kraft.
Fundamental sind die Marktteilnehmer bezüglich der Zinsen verunsichert. Neue Inflationssorgen sind aufgekommen. Die avisierten Zinssenkungen werden womöglich nicht so weit und so zügig fortgeführt, wie es noch vor ein paar Wochen erwartet wurde. In dieser 47. Handelswoche werden am Mittwoch in den USA Verbraucherpreisdaten gemeldet. Eventuelle Überraschungen haben am Markt oft erheblichen Einfluss auf die Zinsen. Sollten die Marktzinsen der 10-jährigen Staatsanleihen bereits ihr Hoch erreicht haben, steht einer Jahresendrally nichts mehr im Weg. Denn von den Zinsen abgesehen gibt es keine Störfeuer an den Aktienmärkten. Die Rohstoffpreise fallen weiter, das Sentiment ist neutral: Weder herrscht an den Märkten Panik noch Euphorie.
Insgesamt sind steigende Aktienkurse wahrscheinlicher als fallende, zumindest wenn es keine für Aktienkurse negative Überraschungen auf der Zinsseite gibt. Die Chancen stehen also gut, dass sich das starke Börsenjahr 2024 mit einer Jahresendrally krönt.