Der vor einer Woche noch wahrscheinliche Ausbruch an den US-Aktienmärkten ist zunächst ausgeblieben. Letzten Freitag ging es steil bergab.

Fundamental stehen dem Anstieg der Aktienmärkte vor allem die relativ hohen Kapitalmarktzinsen in den USA im Weg sowie deren ausbleibender Abwärtstrend. Wie immer hilft bei unklarer fundamentaler Lage die Charttechnik. Die Kurse sind zwischen den beiden eingezeichneten Zonen gefangen, zwischen der Unterstützungs- und der Widerstandszone. Besonders unheilvoll ist der lange rote Körper der letzten Kerze vom Freitag, der auf eine starke Abwärtsdynamik hinweist, die für die nächsten Handelstage anhalten könnte. Es wird sich zeigen, ob diese Bewegung im Bereich der Unterstützungszone dreht.
Hat der Ausgang der Wahlen in Deutschland irgendeinen Einfluss auf die internationalen Aktienmärkte? Nein, noch nicht einmal auf den deutschen Aktienmarkt. „Politische Börsen haben kurze Beine“, heißt es. Selbst deutsche Unternehmen werden Wege finden zu wachsen und ihre Gewinne zu steigern, notfalls im Ausland. Zudem ist der deutsche Aktienmarkt verhältnismäßig klein. Die Musik spielt in den USA, weshalb der S&P 500 auch zurecht als Leitindex angesehen wird. Wollte man nur einen einzigen Aktienindex beobachten, wäre der S&P 500 die erste Wahl.
Als sog. Positionstrader werde ich voraussichtlich in der anstehenden Handelswoche meine Long-Positionen schließen, also diejenigen, die auf steigende Kurse setzen und erst einmal abwarten, in welche Richtung sich der kommende Trend entwickeln wird. Der noch immer intakte übergeordnete Aufwärtstrend muss sich erst einmal durch einen neuen Ausbruch bestätigen oder eben brechen.