Am Aktienmarkt gibt es Indikatoren und Lärm. Als Marktteilnehmer sollte man nur nach funktionierenden Indikatoren handeln und den Lärm ignorieren. Von verschiedenen Seiten heißt es, die Marktteilnehmer würden eine Korrektur erwarten. Einerseits ist das schwer messbar, andererseits wäre es eher ein Kontraindikator: Wo Marktteilnehmer eine Korrektur erwarten, gibt es Geld, das in den Aktienmarkt investiert werden soll. Schauen wir also auf die Indikatoren:

Charttechnisch liegt ein Aufwärtstrend vor: Der Kursverlauf ist gekennzeichnet von steigenden Hochs und steigenden Tiefs. Zudem bewegen sich die Kurse oberhalb des SMA 200. Am letzten Freitag bildete sich auf Tagesbasis ein sog. Bearish Engulfing Pattern aus – ein Signal für möglicherweise kurzfristig fallende Kurse.
Die Kapitalmarktdaten sind neutral bis positiv. Den größten Einfluss haben die Marktzinsen der 10-jährigen Staatsanleihen, die sich seit 2024 unter größeren Schwankungen seitwärts bewegen. Nun scheinen sie tendenziell wieder zu fallen – u. a. die US-Zinsen bewegen sich unterhalb des SMA 200. Fallende Zinsen sind mittelfristig gut für die Aktienmärkte. Auch die Rohstoffpreise bleiben stabil und wirken damit nicht inflationär. Zölle wirken sich nur einmalig auf die Inflation aus, was vorübergehend allerdings zu Unsicherheiten führen kann, auch bezüglich künftiger Zinssenkungen. Das Sentiment ist zwar optimistisch, aber weit weg von Euphorie, auch von dieser Seite gibt es kein Warnsignal.
Bleibt die Saisonalität, die für eine moderate Korrektur spricht. Wenn die Marktteilnehmer diese tatsächlich erwarten, wird das Abwärtspotenzial beschränkt sein und fallende Kurse recht schnell wieder gekauft werden.